BEERFELDEN - Beim Brand eines Wohnkomplexes in Beerfelden, als im Dezember mehr als 40 Menschen evakuiert werden mussten, erlebte auch der DRK-Ortsverband in der Stadt am Berge eine außergewöhnliche Herausforderung, die dessen Aktive gemeinsam mit anderen Helfern meisterten. Kein Wunder, dass dieses Feuer, bei dem auch ein Todesopfer zu beklagen war, beim Rückblick innerhalb der Hauptversammlung des Roten Kreuzes erneut breiten Raum einnahm.
Eine neue Basis für die Bereitschaft
Vorsitzender Joachim Zimmermann und Mareike Sauer von der Bereitschaft lobten den Einsatz aller Beteiligten in dieser Situation und dankten überdies den Kollegen aus den verschiedenen Feuerwehren der Oberzent für die gute Zusammenarbeit. Diesen Worten schlossen sich Bürgermeister Gottfried Görig und Wehrführer Rolf Scheuermann an. Sie erinnerten daran, dass nach der Evakuierung auch Betten, Decken, Hausrat, Verpflegung und schließlich Wohnungen für die Betroffenen organisiert werden mussten. Dabei sei von allen Beteiligten eine vorbildliche Leistung erbracht worden.
Wie Zimmermann weiter darlegte, wird der Bereitschaft im Laufe des kommenden Jahres eine neue Basis für ihre Einsätze zur Verfügung stehen. Die Helfer können die Räumlichkeiten der DRK-Rettungswache in der Mümlingtalstraße nutzen, sobald die neue Rettungswache in der Hirschhorner Straße fertig ist; als Termin gilt zurzeit das Frühjahr 2018. Einige Um- und- Ausbaumaßnahmen für Fahrzeuge müssen bis dahin noch abgeklärt werden, so der Vorsitzende. Mareike Sauer ergänzte, dass die 24 Ausbildungsabende im vergangenen Jahr stets gut besucht waren, sodass sich die aktuell 17 Mitglieder der Bereitschaft (sechs Frauen, elf Männer) auf dem neuesten medizinischen Stand befinden.
Gefragt war das DRK Beerfelden unter anderem bei Brunnenfest, Pferdemarkt, bei diversen Sportveranstaltungen, beim Inlinertag und bei Blutspendeterminen. Beim Musikfestival Sound of the Forrest waren die freiwilligen Helfer drei Tage und zwei Nächte durchgehend anwesend, dazu wurden die Aktiven zu sechs Einsätze mit der Feuerwehr gerufen. All dies zusammengerechnet ergibt eine Gesamtdienstzeit von 3120 Stunden. Nicht glücklich sind die Verantwortlichen damit, dass es zurzeit keine Jugend-Rotkreuzgruppe gibt, die für die Nachwuchsgewinnung wichtig wäre. Interessenten könnten sich bei Mareike Sauer melden. Erik Sauer gründete vor 15 Jahren die ehrenamtliche Gruppe „Voraushelfer Beerfelden“. Sie springen ein, um die Zeit zwischen Eintreten eines Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung zu überbrücken. Das Personal hat einen hohen Ausbildungsstandard und setzt sich aus einem Notfallsanitäter, fünf Rettungsassistenten und einem Rettungssanitäter zusammen. Außerdem sind zwei Rettungssanitäter in Ausbildung. Helfer für die Stadtteile Olfen, Hetzbach und Etzean werden immer noch gesucht.
Für Blutspendeaktionen wird derzeit das evangelische Gemeindehaus genutzt, weil das Bürgerhaus umgebaut wird. Nächste Termin sind am 16. Oktober und 18. Dezember.
Der Kassenstand war zufriedenstellend, der Vorstand wurde entlastet. Die Wahl der Delegierten zur Delegiertenversammlung verlief einstimmig. Anschließend wurden die Bereitschaftsmitglieder Jan Koch und Roland Schäfer (zehn Jahre), Erik Sauer (15) und Heinz Wolter (40) geehrt.
ROTES KREUZ Beerfelder wählen Leiterin der Bereitschaft
BEERFELDEN - Der Ortsverein Beerfelden im Deutschen Roten Kreuz hat Mareike Sauer offiziell zur neuen Bereitschaftsleiterin gewählt.
„Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns“, sagte Joachim Zimmermann, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Beerfelden, im Verlauf der Hauptversammlung. „Die Vereinsarbeit musste neu aufgestellt werden, doch mit guter Kommunikation wurde diese Hürde genommen.“
Offiziell und einstimmig wurden Mareike Sauer zur Bereitschaftsleiterin und Beate Schäfer als ihre Stellvertreterin gewählt. Ebenso einstimmig wählten die Stimmberechtigten die Ärztin Eiman Mubarak zur neuen DRK-Bereitschaftsärztin.
Mit der korrekten Abrechnung der Kassenführerin Claudia Dereh war der Vorsitzende sehr zufrieden. Er lobte auch die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Beerfelden. „Wir arbeiten auf Augenhöhe im Sinne unserer Bürger – und zwar nicht nur bei der jährlichen Hauptübung, sondern bei allen Einsätzen.“ Aus dem Jahresbericht 2015 der Bereitschaft war zu entnehmen, dass diese aus 18 Aktiven (sechs Frauen und zwölf Männern) bestand, darunter acht Rettungsassistenten, zwei Rettungssanitäter und acht Sanitäter. Sie absolvierten vier Blutspendetermine sowie Sanitätsdienste bei Fußballturnieren, Fastnachtsumzug, Inliner-Tag, Brunnenfest, Kippfest, Pferdemarkt, Seniorennachmittag und Sound of the Forrest. Nachdem im August der Bereitschaftsleiter aus persönlichen Gründen ausgefallen war, hatte Beate Schäfer bis Oktober diesen Posten inne. Erst seit Februar 2016 ist Mareike Sauer neue Bereitschaftsleiterin. Im September 2015 war die Beerfelder Bereitschaft im Raum Offenbach für die Flüchtlinge tätig, ab Oktober bis Februar stand die Feldküche in der Flüchtlingsunterkunft in Michelstadt, auch die Flüchtlingsbetreuung wurde übernommen.
Den Bericht 2015 des Beerfelder Jugendrotkreuzes verlas die stellvertretende Vorsitzende Elke Wilhelm. Sieben junge Mitglieder zwischen sechs und zwölf Jahren engagierten sich gemeinsam für Gesundheit, Umwelt, Frieden und internationale Verständigung. Als „Klimahelfer“ machte das Jugendrotkreuz in dreijähriger Kampagne auf die humanitären Konsequenzen des Klimawandels aufmerksam. Weitere Themen sind: „Armut, schau nicht weg“, „Deine Stärken“ und „Buntstifter“. Auch die „Erste Hilfe“ kam in ihrer Ausbildung nie zu kurz. Hocherfreut konnten sie im vergangenen Jahr den Jugendförderpreis entgegennehmen.
Die Voraushelfer-Gruppe Beerfelden ist eine freiwillige Einrichtung und arbeitet ehrenamtlich für die Bevölkerung. Unter Leitung von Eric Sauer arbeiten sechs Rettungsassistenten, ein Rettungssanitäter und eine Sanitäterin. Im vergangenen Jahr waren sie zu fünf Einsätzen unterwegs. Sie sind die Ersthelfer vor Ort bis zum Eintreffen der ersten medizinischen Versorgung und sind Tag und Nacht in Alarmbereitschaft. Das Voraushelfer-System Beerfelden deckt momentan die Bereiche Beerfelden, Gammelsbach, Falken-Gesäß und Airlenbach ab.
Würdigung: Platz eins innerhalb des Beerfelder Jugend-Förderpreises ging diesmal an den DRK-Nachwuchs. Bürgermeister Gottfried Görig (links) übergab die Auszeichnung und einen Scheck über 5000
Euro an DRK-Vorsitzende Elke Wilhelm und Jugendleiter Ismail Sahin.
Foto: Heidemarie Canis
FEIERSTUNDE Ertrag aus Stiftung geht in Beerfelden an Jugendrotkreuz, Carnevalsgesellschaft und Generationenhilfe
BEERFELDEN - (anis). Besondere Leistungen in der Nachwuchsarbeit werden in Beerfelden seit 2008 mit dem Jugend-Förderpreis und Ausschüttungen aus dem Stiftungskapital gewürdigt. Der erste Preis ging diesmal an das Jugendrotkreuz.
In einer Feierstunde in der Alten Turnhalle hat die Stadt Beerfelden den Jugend-Förderpreis für ihre Vereine vergeben. Wie Bürgermeister Gottfried Görig als Vorstand der hinter der Prämierung stehenden Stiftung darlegte, werden in diesem Jahr drei Beerfelder Vereine bedacht, deren Arbeit den Anforderungen des Stifters entspreche.
Dieser hatte 2008 bei Übergabe des Stiftungskapitals bestimmt, dass die besten, innovativsten Leistungen in der Jugendarbeit gefördert werden sollen. Die Maßnahmen und Projekte sollen sich zudem dadurch auszeichnen, dass sie der Persönlichkeits- und Allgemeinbildung oder der mit fürsorglichen Betreuung verbundenen Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen dienen.
Der erste Preis (5000 Euro) ging unter diesen Vorzeichen an das Jugendrotkreuz Beerfelden, für das dessen Leiter Ismail Sahin und die stellvertretende Vorsitzende des DRK Beerfelden, Elke Wilhelm, die Auszeichnung entgegennahmen. Unter anderem machten die 16 Kinder und Jugendliche als „Klimahelfer“ in einer dreijährigen Kampagne auf den Klimawandel aufmerksam und starteten eigene Projekte rund um das Thema.
Zudem unterstützt die Nachwuchsabteilung unter dem Motto „Armut: Schau nicht weg“ seit 2004 Kinder und Jugendliche, und unter Titel dem „Deine Stärken“ gibt es Hilfestellungen, um mit wachsendem gesellschaftlichen Druck konstruktiv umgehen zu können. In einem kleinen Rollenspiel veranschaulichten sieben Jugendliche den Gästen die Erste Hilfe. Wie Sahin sagte, wird das Geld unter anderem für einen Ausflug in ein Frankfurter Museum genutzt, das den Alltag Blinder erfahrbar macht.
Den zweiten Preis (2500 Euro) nahm der langjährige Vorsitzende Karl-Heinz Hemberger für die Jugendarbeit der Carnevalsgesellschaft Beerfelden entgegen. Momentan gibt es dort sieben Tanzgruppen mit 70 bis 80 Jugendlichen, schon die Kleinsten ab drei Jahren werden unterrichtet. Viele Ehemalige zeigen soziales Engagement und trainieren den Nachwuchs, die Zukunft des Vereins ist gesichert.
Über den dritten Preis (1250 Euro) durfte sich Claudia Bellut, Vorsitzende des Vereins Generationenhilfe, freuen. Gewürdigt wurde die Arbeit der Schülerin Flora Berger, die als Beerfeldens jüngste Gästeführerin mit breitem Wissen Besucher und Schulklassen durch die Stadt führt.
Auch Landrat Frank Matiaske beglückwünschte die Preisträger und sprach seinen Dank all jenen aus, die sich in der wichtigen Jugendarbeit engagieren.
Anlässlich des 25. Jahrestags der Ausreiseerlaubnis für mehr als 4500 Ostdeutsche, die mit der Besetzung der Bundesdeutschen Botschaft in Prag ihre Ausreise erzwungen hatten, nutzten viele der damaligen Flüchtlinge, politische Prominenz aber auch Tschechen und Deutsche die offene Pforte der Botschaft, um am 30. September das denkwürdige Jubiläum zu feiern, heißt es in einer Pressemitteilung des Odenwälder Kreisverbands im Deutschen Roten Kreuz. Der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher, sein aktueller Nachfolger Frank-Walter Steinmeier, der damalige Kanzleramtsminister Rudolf Seiters, der derzeit dem Bundesverband des DRK als Präsident vorsteht, Botschafter Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven und Sachsens Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich zählten zu den prominentesten Eintopfessern.
Unter Leitung des Beerfeldener DRK-Vereinsvorsitzenden Joachim Zimmermann und des Bereitschaftsleiters Steffen Friedrich waren mit Elke Wilhelm, Monika Pfitzer und Heinz Wolter insgesamt fünf Rotkreuzhelfer bei dem Verpflegungsauftrag in der Botschaft eingesetzt.
Sieben Odenwälder Repräsentanten dabeiDarüber hinaus hatten die Rettungsassistenten Jens Knapp und Lukas Eales vom Rettungsdienst des Odenwälder Kreisverbands die Aufgabe übernommen, die sanitätsdienstliche Betreuung der vielen hundert Gäste auch bei dem sich anschließenden Empfang des deutschen Botschafters und des sächsischen Ministerpräsidenten sicherzustellen. Mit dabei waren auch die Präsidentin des DRK-Landesverbands Hessen, Hannelore Rönsch, Landesgeschäftsführer Thomas Klemp und Sonderbeauftragter Roland Albert. Von der Odenwälder Rotkreuzorganisation waren die stellvertretende Kreisvorsitzende Gudrun Nielsen und Kreisgeschäftsführer Holger Wießmann vor Ort, um dem Einsatzgeschehen beizuwohnen.
Für den langen Transport des Feldkochanhängers, der Lebensmittel und Zelte waren zwei Fahrzeuge im Einsatz. Die Anreise erfolgte sonntags. Gleich am darauffolgenden Tag wurden Zelte und Feldküche im Botschaftsgelände aufgebaut und mit den umfangreichen Vorbereitungen für den erfolgreichen Verpflegungseinsatz begonnen. Bei 500 Portionen waren einige Mengen verschiedener Zutaten erforderlich, deren aufeinander abgestimmte Vermengung durch die beiden Feldköche Joachim Zimmermann und Steffen Friedrich zu einem guten geschmacklichen Ergebnis führten, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Insgesamt, so resümierten politisch Verantwortliche und DRK-Vertreter, war der Einsatz der Odenwälder Rotkreuzler gelungen. Auch die eingesetzten Helfer hatten ein Erlebnis, das sie so bald nicht vergessen dürften.
Hauptversammlung – DRK-Ortsverband Beerfelden zieht Bilanz und würdigt Treue
Verdiente Rotkreuzler: Bei derVersammlung des DRK-Ortsvereins Beerfelden wurden Willi Berg (links) für 60 Jahre Treue, Joachim Zimmermann (30 Jahre), Vorsitzende Elke Wilhelm (35 Jahre), Helga Gerbig (45 Jahre) und Harald Rischer (30 Jahre) ausgezeichnet. Foto: Heidemarie Canis
In ihrem Bericht erläuterte die Vorsitzende den momentanen Stand: Derzeit zählt der Verein 771 Mitglieder, davon sind 19 Aktive als Bereitschaft vor Ort, sieben Frauen
und zwölf Männer. Im vergangenen Jahr wurden 23 Bereitschafts- und Ausbildungsabende abgehalten. Auch auf Kreis-und Landesebene erfolgte die Weiterbildung. Führungs- und Leitungskräfteausbildung
gehörten ebenfalls zum Ausbildungsprogramm.
Auch an der Großübung der Feuerwehr Beerfelden und der Katastrophenschutzübung des Odenwaldkreises am Krähbergtunnel haben die Rotkreuzler erfolgreich teilgenommen. Die Bereitschaft war bei 33 verschiedenen Betreuungs-und Sportplatzveranstaltungen angefordert, dazu gehörten beispielsweise Pferdemarkt, Brunnenfest, Fußball- Turniere sowie ein Reit-und Kutschturnier. Insgesamt wurden 3540 Stunden ehrenamtlich im Jahr 2012 geleistet. Vier Blutspendetermine mit 507 Spendern stehen ebenso in der Bilanz, leider ist die Zahl der Spender rückläufig.
Die Helfer-Vorortgruppe der DRK-Bereitschaft, geleitet von Eric Sauer, besteht nun seit zehn Jahren. Sie ist eine freiwillige Einrichtung, um die Zeit zwischen Eintreten eines Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung zu verkürzen, sowie die Ersthelfer oder Angehörige vor Ort zu unterstützen. Im Jahr 2012 kam es zu 15 Notfalleinsätzen. Der DRK-Ortsverein trägt die materiellen Kosten dieses Dienstes. Zurzeit werden die Bereiche Beerfelden, Gammelsbach, Falken-Gesäß und Airlenbach abgedeckt. Helfer für Olfen, Hetzbach und Etzean werden noch gesucht. Als Nachfolgerin für den erkrankten Leiter des Jugendrotkreuz Ronny Oprins wurde kurzfristig Alina Berger verpflichtet, damit die wichtige Jugendarbeit nicht zum Erliegen kommt. Zur Zeit engagieren sich 18 Kinder im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren im Jugendrotkreuz. Kassenwart Harald Rischer legte schließlich einen ordentlichen und befriedigenden Kassenbericht vor.
Geehrt wurden abschließend Harald Rischer für 30 Jahre aktiven Dienst, Joachim Zimmermann für 30 Jahre und Elke Wilhelm für 35 Jahre aktiven Dienst. Helga Gerbig wurde für 45 Jahre und Willi Berg für 60 Jahre Treue geehrt, beide waren lange Bereitschaftsmitglieder. Die nächsten Termine wurden auch noch angesprochen: In der kommenden Woche wird ein Funklehrgang angeboten, der Digitalfunk kommt auch zum DRK und am 17. Juni ist der nächste Blutspendetermin.
Rettungsdienste wählen die Eisenbahnröhre durch den Krähberg als Ort einer Großübung
Der Krähbergtunnel ist mit 3100 Meter der längste eingleisige Eisenbahntunnel Deutschlands. Das 1882 eröffnete Bauwerk ist allerdings nicht mit modernen
Rettungssystemen wie Fluchtstollen oder Notausgängen ausgerüstet – sodass sich die Helfer im Notfall besonderen Herausforderungen gegenübersehen.
Zur Verfügung steht den Einsatzkräften für solche Fälle ein auf Straße wie Schiene einsetzbares Löschfahrzeug, das die Bundesbahn beschaffte und das von der Feuerwehr
Beerfelden betrieben wird. Zudem sind an den Tunnelportalen bei Hetzbach und Schöllenbach Rettungsplätze und Löschwasserbehälter vorhanden, außerdem bekam der Tunnel eine Funkanlage, Beleuchtung und
Löschwassereinspeisung, und an den Eingängen wurden zwei Schienentransportwagen stationiert.
Trotzdem ist ein Einsatz in der Röhre mit kaum einem anderen Szenario vergleichbar, und so war für Freitag die nächtliche Großübung „Krähbergtunnel“ angesetzt, an der
etwa 340 Personen der verschiedenen Sparten des Odenwälder Katastrophenschutzes mitwirkten.
Der Manöverplan sah vor, dass ein mit 40 Fahrgästen besetzter Triebwagen aufgrund starker Rauchentwicklung zur Vollbremsung gezwungen war. Normalerweise könnte dessen
Fahrer mithilfe einer sogenannten Notbremsüberbrückung den Zug aus dem Tunnel herausfahren, doch 500 Meter vor dem Portal Hetzbach sprang laut Übungsvorgabe die vordere Radachse von den Gleisen,
viele Passagiere stürzten von den Sitzplätzen und verletzten sich. Panik brach aus, einige Fahrgäste sprangen aus dem Wagen, fielen hin und liefen in den Tunnel.
Nach dem vom Zugführer ausgelösten Alarm setzte die Zentrale Leitstelle des Odenwaldkreises umgehend die ersten Fahrzeuge von DRK und Feuerwehr in Marsch, die schnell an
den Rettungsplätzen eintrafen. Nach Ermittlung der Unfallstelle lag das Hauptaugenmerk auf dem Hetzbacher Portal, wo sich bald wie an einer Perlenkette Fahrzeug an Fahrzeug reihte. Ausgerückt waren
die Wehren aus Hetzbach, Beerfelden, Erbach, Michelstadt, Airlenbach, Falken-Gesäß, Gammelsbach, Olfen und Sensbach, das Rote Kreuz aus Erbach und Beerfelden sowie das Technische Hilfswerk (THW)
Michelstadt.
Auf der anderen Tunnelseite, wo später einige der umherirrenden Fahrgäste ankommen sollten, waren die Wehren Schöllenbach, Kailbach, Hesselbach und Sandbach sowie das
DRK Vielbrunn/Würzberg und der Rettungsdienst Rhein-Neckar zur Stelle. In der Krähberghalle hatte das DRK Rothenberg eine Notunterkunft für die leichter Verletzten eingerichtet. Ferner gab es dort
den Verpflegungsplatz, den Helfer aus Bad König betreuten.
Die Beerfelder Brandschützer legten den Anschluss für das Löschwasser im Tunnel. Ein Flutlichtfahrzeug brachte Licht in die blau-blinkende Dunkelheit, in der schon bald
die ersten der insgesamt 45 Atemschutzträger in den Tunnel rannten. Die Helfer des DRK erwarteten dort den ersten torkelnden Verletzten, und kurz darauf übernahm das THW weitere Verletzte, die aus
dem Tunnel geborgen und per Schienentransportwagen nach draußen gebracht wurden.
Inzwischen waren auch das Hilfeleistungs-Löschfahrzeug auf dem Schienenweg eingetroffen und mit ihm weitere Atemschutzträger, die ebenfalls in den Tunnel eilten. Die
Einsatzleitung am Portal oblag der Feuerwehr Beerfelden unter Kreisbrandmeister Rolf Scheuermann. Auf Schöllenbacher Seite war die Gemeinde Hesseneck zuständig.
Vorbereitet hatten die Tunnelübung Kreisbrandmeister Volker Schnellbacher, Kreisjugendfeuerwehrwart Norbert Heinkel, Kreisbrandinspektor Horst Friedrich sowie Bernhard
Krakowka als Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. Ziel war es, die Kooperation der Hilfsorganisationen zu trainieren und dabei eine sichere Kommunikation zu garantieren; so wurde unter anderem das
Funkkonzept des Landkreises für eine eventuelle Großschadenslage getestet.
Zum Ende, Mitternacht war zwei Stunden überschritten, zeigte sich Kreisbrandinspektor Friedrich mit dem Verlauf sehr zufrieden. Auch Bürgermeister Gottfried Görig und
Landrat Dietrich Kübler bekundeten Hochachtung für die Akteure.
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Patienten und deren adäquate medizinische Grundversorgung möglich. |
Störfall: Ein psychisch Kranker bewirkt Behinderungen im Zugverkehr am Donnerstag, weil er auf dem Himbächelviadukt herumläuft - Die Polizei hält ihn davon ab, hinunter zu springen
Ein Personenzug der Vias stoppte auf der Fahrt von Eberbach nach Erbach beziehungsweise Frankfurt am Donnerstag kurz nach 11 Uhr auf dem Himbächelviadukt, weil dort jemand auf den Gleisen herumlief. Der Triebwagenführer leitete eine Schnellbremsung ein, stieg aus und versuchte mit dem 48-Jährigen aus Michelstadt ins Gespräch zu kommen.
Der Mann hatte offenbar die Absicht, sich mit einem Sprung in die Tiefe zu töten. Er hatte starke Stimmungsschwankungen. Dies bestätigte das über den Notfallmanager der Deutschen Bahn AG informierte Polizeipräsidium Darmstadt auf ECHO-Anfrage. Von dort wurden der psychologische Dienst und die sogenannte Verhandlungsgruppe verständigt. Die Verhandlungsgruppe traf mit sieben Fachkräften am Viadukt ein.
Inzwischen waren die Fahrgäste aus dem Zug ausgestiegen. Für sie hatte der private Betreiber der Strecke, die Vias, einen Ersatzbus angefordert, der aber nicht mehr zum Einsatz kam. Den geschulten Polizisten gelang es, den Mann von seinem Vorhaben abzubringen. Er war bereits in psychologischer Behandlung. Die psychiatrische Klinik in Heppenheim hatte er an diesem Tag verlassen, um Besorgungen zu erledigen.
Die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz aus Beerfelden waren im Einsatz, ebenso ein Notarzt und zwei Streifen der Polizei. Die Passagiere, die schließlich wieder einsteigen und weiterfahren konnten, und die Helfer wurden vom DRK mit heißen Getränken versorgt.
Bis 14.25 Uhr war der Zugverkehr unterbrochen, wie Jochen Auler vom Vias-Notfalldienst bestätigte. Zwischen Erbach und Eberbach ersetzten Busse zwei Zugverbindungen. Ab Erbach verkehrten Ersatzzüge nach Darmstadt und Frankfurt. Die Sperrung führte zu Verspätungen. Um 15.49 Uhr fuhr wieder ein Zug planmäßig.
Hauptübung: Nachwuchs von Feuerwehr und Rotem Kreuz hat Aufgabe schnell im Griff
Koordinierte Rettungseinsätze zu üben, gehört schon bei den Nachwuchskräften von Feuerwehr und DRK zum Pflichtprogramm. Und wenn die Jugendfeuerwehren von Beerfelden mit den jungen Helfern des örtlichen Roten Kreuzes zur jährlichen Hauptübung antreten, ist auch die Bevölkerung zur Stelle, um das Geschehen kritisch zu beobachten. 22 Jungfeuerwehrleute im Alter von zehn bis 17 Jahren zeigten, was sie übers Jahr gelernt haben und wie gut sie bereits mit dem Gerät umgehen können.
Angenommen wurde eine defekte Heizungsanlage des evangelischen Gemeindezentrums, die in Flammen stand. Bei dem Versuch, den Brand selbst zu löschen, zog sich ein Kind Brandverletzungen zu, ein weiteres Kind erlitt eine Rauchvergiftung. Beide Personen wurden geborgen und zum DRK-Verbandsplatz gebracht, wo junge Helfer fachgerecht Verbände anlegten, mit Sauerstoff beatmeten und Herz-Kreislauf-Kontrollen vornahmen.
Inzwischen hatten die Jugendlichen aus vier vorgefahrenen Feuerwehrwagen genügen Schläuche geholt und die Wasserversorgung sichergestellt, begannen mit der Brandbekämpfung an beiden Seiten des Gebäudes. Alles verlief präzise, bald waren die Flammen unter Kontrolle.
Bei der Abschlussbesprechung zeigte sich Jugendfeuerwehrwart Marc Gärtner sehr zufrieden über den Verlauf der Übung. Auch der Leiter des Jugend -DRK, Ronny Oprins, dankte seinen acht Helfern für die gute Zusammenarbeit.
Feuerwehrübung: Beerfelder Brandschützer und Rettungskräfte proben den Ernstfall bei der Zimmerei Ihrig
Pünktlich um 15 Uhr ertönten am Samstag in Beerfelden die Sirenen zur groß angelegten Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Beerfelden. Die Zimmerei Ihrig an der Siemensstraße hatte in der Leitstelle Feueralarm gemeldet. Da die Firma ein Holz verarbeitender Betrieb ist, über Holzsilos für Holzspäne verfügt, Öl- und Feststoffbrenner sowie gehacktes Holz in der großen Halle lagern, war der Brand sehr brisant.
Unter reger Anteilnahme der Beerfelder Bevölkerung trafen nur Minuten später die Einsatzkräfte mit Löschfahrzeugen, Drehleiter und technischem Gerät am Einsatzort ein. Die Übungsvorgabe: Eine Staubexplosion, die durch einen Defekt an der Heizungsanlage entstanden war, hatte einen Großbrand verursachte.
Drei Mitarbeiter der Firma erlitten dabei Verletzungen. Eine Person, die auf dem Dach nach der Störung am Silo suchte, wurde schwer verletzt und lag bewusstlos neben dem Vorratssilo und musste von dort mittels Drehleiter von speziell ausgebildeten Einsatzkräften gerettet werden. Erstmalig wurde dabei eine Technik angewandt, wie sie für Verletzte oder in Bergnot geratene Personen in den Alpen benutzt wird. Eine zweite Person erlitt Verletzungen durch die Wucht der Explosion, eine Büroangestellte hatte eine Rauchvergiftung erlitten, weil sie das erste Obergeschoss nicht mehr über das Treppenhaus verlassen konnte. Sie musste durch ein Fenster im ersten Stock ebenfalls mit der Leiter geborgen werden.
Die Verletzten wurden schließlich der DRK-Bereitschaft übergeben, dort erhielten sie eine fachgerechte Erstversorgung, der anwesende Feuerwehrarzt veranlasste die weitere Versorgung. Vierzehn Wehrleute mit Atemschutzgeräten kamen zum Einsatz, um nach weiteren Personen zu suchen und mögliche Verletzte zu bergen.
Während der Personenrettung, so das Übungsszenario, kam es dann zu einer erneuten Rauchgasdurchzündung und damit zum Vollbrand des Gebäudes.
Über den Hydranten wurde parallel zur Menschenrettung die Wasserversorgung ermöglicht und sofort mit der Löschung der Brände begonnen. Die Übung lief zügig und überlegt ab und zeigte, dass die Beerfelder Feuerwehr ein verlässlicher Partner für Rettung aus Notsituationen und beim Katastrophenschutz ist. Wehrführer Rolf Scheuermann bedankte sich im Abschlussgespräch (Manöverkritik) bei seinen Kameraden und lobte die vorbildliche Bereitschaft und Mitarbeit des DRK Beerfelden.
Zur Übung waren auch der Bürgermeister der Stadt Beerfelden, Gottfried Görig, Vertreter der Gemeinde, des Magistrats und Stadtverordnete gekommen. Auch Görig bedankte sich für die Arbeit und die geleisteten Einsätze der vergangenen Jahre und das gute Abschneiden bei den Leistungswettbewerben, die als Parameter für den Leistungsstand der Wehren zu werten sind.